Wettbewerb „Medien machen“ 2015

Preisträger der Kategorie „Mini“ (Kinder im Kindergartenalter)

„Auf der Baustelle“ – Kindertagesstätte Kinderplanet, Ramstein-Miesenbach 

Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin, Wiesbaden

Auf einer Baustelle ist mächtig was los: Da fahren Bagger, große Lastwagen bringen Baumaterial, überall wird gearbeitet. Wer Kinder hat, der weiß, dass eine Baustelle immer interessant ist. Allerdings ist eine Baustelle kein Spielplatz, auch dann nicht, wenn der eigene Kindergarten gerade neu entsteht. Wie kann man nun aber den Kindern, die die eigene Einrichtung besuchen und von den Geschehnissen rundherum fasziniert sind, gerecht werden, ohne sie zu gefährden? Nun, indem man die echte Baustelle fotografiert und sie medial in den Gruppenraum montiert. Mithilfe von Beamer und Leinwand entsteht ein wunderbarer und zugleich ungefährlicher Spielplatz, der begeistert; und der den Kindern hilft, zwischen medialer Wirklichkeit und echtem Geschehen zu unterscheiden. Ein Projekt, einfach und genial zugleich. Unser Glückwunsch gilt den Initiatoren dieser nachahmenswerten Initiative!

„Heldinnen und Helden“ – Seebachschule, Osthofen

Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin, Wiesbaden

Wer ist eigentlich ein Held? Das haben sich die Kinder der Seebachschule in Osthofen überlegt, und natürlich sind das nicht nur Superman und Supergirl, sondern auch andere nette Menschen, die im Alltag anderen zur Seite stehen. In gleich zwei Filmen haben sie das Thema dann medial umgesetzt, die Bilder und Szenen liebevoll und detailliert ausgestaltet. Und auch Erwachsene können dabei schmunzeln! Auch die Technik stimmt – die Hintergründe wechseln, Animationen und Musikwahl sind gelungen, die Sprache passt.

Preisträger in der Kategorie „Midi“ (Kinder im Grundschulalter)

„Donnerwetter“ –  Trickfilmprojekt der Stefan-Rahl-Grundschule, Ravensburg

Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin, Wiesbaden

Angst ist ein anspruchsvolles Thema, aber Angst haben wir alle. Die Kinder der Grundschule in Ravensburg haben sich dieses Themas angenommen und es anhand der Situation auf einem Sprungbrett im Schwimmbad thematisiert. Ihre Hauptfigur führt einen Monolog, der gar in Reimen verfasst ist. Und diese Figur kommt zu der wichtigen Erkenntnis, dass es immer auch einen nächsten Versuch gibt. Auch die Visualisierung in Kinderzeichnungen ist gelungen, witzig und ernsthaft zugleich. Und die Geräuschkulisse stimmt. Ein tolles Projekt, ein gelungenes Produkt! Wir gratulieren den Gewinnern!

Preisträger in der Kategorie „Maxi“ (Kinder und Jugendliche im Alter von 10 – 16 Jahren)

„Clips mit Grips“ – GHWRS Ernst Reuter, Karlsruhe
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Gibt es wirklich Jugendliche, die für ihre eigene Schule Werbung machen? Ja – weil sie sich dort wohlfühlen. Nicht immer, keine Frage, aber zumindest in verschiedenen Stunden und Fächern. Und ganz sicher in der Medien-AG, denn die Werbeclips sprechen für sich. Witzig und pointiert, informativ und unterhaltsam geben Sie einen Einblick in ihren Schulalltag. Die Werbeclips überzeugen: Das Ergebnis stimmt, und auch der pädagogische Prozess ist durchdacht und gut dokumentiert. Von der Ideensammlung über das Ausprobieren und die Einbindung privater Ressourcen wie dem eigenen Smartphone hin zu passenden Effekts und musikalischer Untermalung – die gewählten Mittel sind bewusst eingesetzt und passen zur Zielgruppe. So macht Schule, so macht Lernen Spaß!

„@freundchen“ – Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Betzdorf
Laudatio: Pia Eisele, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Mainz

Ein stummer Film über die Folgen der Handy-Kommunikation? Ist eine uralte Filmmethode tatsächlich ein probates Mittel, ein modernes Thema zu inszenieren? Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Betzdorf haben eine außergewöhnliche Idee umgesetzt und einen Film gedreht, der das ziemlich abgenutzte Thema des Cybermobbings auf überraschende Weise, interessant und ohne einen moralischen Zeigefinger ins Bild setzt. Von der Anfertigung eines Storyboards über die Planungsphase hin zur Organisation authentischer Drehorte, dem abschließenden Schnitt und der Musik – die Jugendlichen haben solide gearbeitet und sehr viel erreicht. Das ist Medienpädagogik in ihrer besten Form und ein gelungenes Ergebnis, das man anschauen kann!

Preisträger in der Kategorie „Youngster“ (Jugendliche zwischen 16 – 19 Jahren)

„Nibelungen“ – Humboldt-Gymnasium, Trier
Laudatio: Pia Eisele, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Mainz

Ein Kampf mit einem Drachen, ein beinahe unverwundbarer Held, Liebe, Macht und Intrigen – die Nibelungensage ist ein heroischer Stoff, der schon oft verfilmt oder für die Bühne inszeniert wurde. In unserem Siegerbeitrag hat sich eine ganz junge Truppe an die historische Vorlage gewagt und die Geschichte auf wenige Minuten verdichtet. Die mediale Darstellung stimmt: Das Drehbuch stammt von Siebtklässern, die sich dann für die Umsetzung an die Film-AG gewendet haben. Das ist eine tolle Kooperation über Altersgrenzen hinweg, echte Teamarbeit eben. Ein überzeugendes Projekt, ein gelungenes Produkt. Das Team vom Humboldt-Gymnasium in Trier hat sich mit ihrem Film „Nibelungen“ den Förderpreis Medienpädagogik 2015 redlich verdient.

„23. Februar 1945: Ein Schicksalstag“ – Heinrich-Wieland-Schule, Pforzheim
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Es gibt Ereignisse, die lassen uns Menschen nicht los – heute nicht, und auch zu früheren Zeiten nicht. Als ein solches Ereignis bezeichnen die Schülerinnen und Schüler der Heinrich Wieland Schule in Pforzheim den 23. Februar 1945. An jenem Tag wurde die Stadt von den Allierten Streitkräften bombardiert und stark zerstört. Doch was geschah genau? Die Filmdokumentation soll Fragen beantworten und Geschichte anschaulich vermitteln. Von der Recherche über Redaktion hin zu Technik, Gestaltung und Schnitt waren viele Arbeitsschritte nötig, um die Dokumentarsendung zu realisieren. Am Ende waren alle erfolgreich: Das fertige Werk informiert prägnant und abwechslungsreich. Eine reife Leistung, die die Jury sehr gerne mit dem Förderpreis Medienpädagogik auszeichnet.

Sonderpreis

„Superio“ – Otto-Hahn-Gymnasium, Landau
Laudatio: Harald Zehe, stellvertretender Direktor der LMK

„Superio“ – Das ist ein Computerspiel, das als Film umgesetzt wurde. Vier Schüler haben sich auf das Gelände der Landesgartenschau begeben, sich gegenseitig gefilmt, die Szenen geschnitten, mit Tricks und Effekten gearbeitet und sicher auch viel Spaß bei diesem Projekt gehabt. Leider jedoch ist der Film oft unscharf und verwackelt, aber: Die Jugendlichen haben sich ihr Know-How selbst erarbeitet, über Wirkung und Effekte sichtbar nachgedacht und den Mut, zu ihren Fehlern zu stehen. Kurzum: Die Jungs sind auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel – und erhalten deshalb von der Jury des Förderpreis Medienpädagogik einen Sonderpreis.