Wettbewerb „Förderpreis Medienpädagogik“ 2004

Preisträger Kategorie 1 (Kinder im Kindergartenalter)

Kindergarten an der Ev. Fachschule Stuttgart: „Kindergartenjournalisten unterwegs“

In der Kategorie „Kinder im Kindergartenalter“ hat die Jury als Preisträger den Kindergarten an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik in Stuttgart ausgewählt.

Im Herbst 2003 haben die Erzieherinnen mit 11 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren ein Journalistenprojekt durchgeführt: die „Kindergartenjournalisten unterwegs“. Ausgerüstet mit Laptop, Mikrofon und Digitalkamera haben die Kinder Gleichaltrige und Freunde, Eltern, Erzieher/Erzieherinnen und Praktikanten interviewt. Und zwar über die Räume im Kindergarten. Die Interviews der Kinder wurden in eine Powerpoint-Präsentation integriert und am Tag der offenen Tür im Kindergarten gezeigt.

Die Kinder haben sich gründlich auf ihre Rolle als „Kindergartenjournalisten“ vorbereitet. Sie haben erfahren, was und wie Journalisten und Journalistinnen arbeiten. Sie haben Rollenspiele mit Interviews durchgeführt und sogar ausprobiert, wie sich unterschiedliche Fragearten auf den Gang des Interviews auswirken. Natürlich haben sie auch den Umgang mit Mikrofon, Digitalkamera und Notebook gelernt, also auch technische Medienkompetenz erworben. Bei den Interviews über die Kindergartenräume haben die Kinder diese Medien dann selbständig eingesetzt. Das heißt, sie haben ihre Gesprächspartner interviewt und auch fotografiert. Die Fotos haben sie auf das Notebook überspielt und die Bilder ausgesucht, die für die Powerpoint-Präsentation geeignet waren. Bei der Bearbeitung der Interviews haben sie erfahren, dass man aufgenommene Interviews auch noch verändern, manipulieren kann. Die Präsentation wurde dann zwar von den Erzieherinnen zusammengestellt, aber noch einmal mit den Kindern angeschaut, besprochen und überarbeitet. Die Kinder haben also Schritt für Schritt erleben können, wie ihre Arbeit als „Kindergartenjournalisten“ dazu beiträgt, ihren Kindergarten in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die Themenstellung des Projektes und die vielfältigen Aktivitäten der 3- bis 6-Jährigen haben es ihnen ermöglicht, erste Erfahrungen in der aktiven Gestaltung von Medien machen, und zwar direkt in ihrer eigenen Lebenswelt, dem Kindergarten.

Das Projekt wurde ausführlich von den Erzieherinnen dokumentiert, ein Hinweis, der der Jury wichtig ist, weil das eben leider nicht bei allen Projekten der Fall war. Die Jury ist der Meinung, dass mit dem Projekt „Kindergartenjournalisten unterwegs“ des Kindergartens an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik in Stuttgart ein gelungener Beitrag geleistet wurde zum Erwerb von Medienkompetenz bei Kindern im Kindergartenalter.

Preisträger Kategorie 3 (Schüler der Orientierungsstufe und der Sekundarstufe I)

Friedrich Hecker Gymnasium Radolfzell: Hecker News 11

Am Friedrich Hecker Gymnasium Radolfzell gibt es seit 2002 die AG „Hecker Film Studios“. Inzwischen arbeiten 12-15 Heranwachsende im Alter von 12-18 Jahren eigenständig an den laufenden Projekten mit. Die „Hecker News“ sehen sich als Alternative zum „Schwarzen Brett“. Im Stil eines Fernseh-Magazins werden die Neuigkeiten der Schule und des Wohnorts medial aufbereitet. Etwa einmal im Monat produziert die AG eine Sendung.

Bemerkenswert an dieser Film-AG ist die Autonomie der agierenden Schüler und Schülerinnen. Sie haben sich nicht nur eigenständig – ohne einen begleitenden Lehrer – auf verschiedene Bereich wie 3D-Design, Schnitt, Licht-, Ton-, Kamera- und Aufnahmetechnik, Drehbuch, Moderation spezialisiert, sondern bilden auch Neulinge in Eigenregie aus. Jeder Neuankömmling wird zunächst als „Trainee“ aufgenommen und bekommt einen Mentor zugeteilt, der ihn in der Anfangszeit unterstützt und in die Arbeit einführt.

Die eingereichte Sendung stellt bereits die elfte Ausgabe der sog. „Hecker-News“ dar. Es handelt sich dabei um ein Magazin-Format, das die gängigen Fernsehformate Moderation, Umfragen, Reportagen, Sketche und Kurznachrichten enthält. Diese Formate werden jedoch nicht einfach kopiert, sondern vielmehr kritisch hinterfragt und miteinander kombiniert. So führt die Schülerumfrage zum Thema „Was ist Legasthenie“ zu einer witzigen und gut gespielten Persiflage auf die derzeitige Fernsehwerbung zur Legasthenie, in dem die Schüler diesen Werbespot nachahmen und aufzeigen, dass 3 Millionen CD-ROM-Laufwerke in Deutschland nicht richtig lesen und schreiben können. Auch der sog. „Auslandreport“ ist eine reine Veralberung ähnlicher Fernsehgenres ebenso wie das am Ende gezeigte „Flo Shopping Europe“, das gängige Verkaufssendungen aufs Korn nimmt. Dennoch enthält die Sendung nicht nur Comedy-Anteile, sondern informiert in Einzel- und Co-Moderation über die wichtigsten Neuigkeiten der Schule, integriert Reportagen über kulturelle Ereignisse Vor-Ort und nimmt sich aktueller orts- und zielgruppenspezifischer Fragestellungen an.

Alle Beiträge der Sendung zeugen von enorm hoher Kreativität der Filmgruppe. Die Schüler probieren sich aus, im Hinblick auf Genres, Inhalte und Technik. Sie haben sich selbstständig ein umfangreiches technisches Wissen angeeignet und sind in der Lage, dieses auch anzuwenden. Die Schnitt- und Kameraarbeit und Toneinspielungen sind äußerst gelungen. Insbesondere die Persiflagen auf gängige Fernsehformate wie Werbung oder auch Verkaufssendungen machen deutlich, dass die Schüler/innen eine kritische und reflektierte Sicht im Hinblick aufs Fernsehen einnehmen und die wirklichkeitskonstruierenden Elemente des Mediums voll und ganz durchschaut haben. Kurzum: Das eingereichte Magazin ist bunt, witzig und auch informativ.

Comenius-Hauptschule Koblenz: Der Verfolger aus dem Jenseits

Die AG Schüleradio der Comenius Hauptschule Koblenz hat innerhalb von vier Wochen ein 2o-minütiges Hörspiel produziert: Der Verfolger aus dem Jenseits. Das Hörspiel dreht sich um das Erlebnis eines blinden Zeitungsverkäufers, der miterlebt, wie ein bekannter Altertumsforscher durch eine unsicht­bare Gestalt aus dem Jenseits getötet wird. Der Reiz dieser Geschichte liegt insbesondere darin, dass diese Gestalt für den Blinden, mit seinen geschulten Ohren, gut zu hören ist, ansonsten aber für Niemanden zu sehen ist.

Zur Produktion des romanbasiertes Hörspiels mussten die 10 Mädchen und Jungen der 6. bis 8. Klasse verschiedene Kompetenzen erwerben. Sie erwarben Fertigkeiten im Bereich der Tontechnik, also im Aufbau und der Verkabelung einer Musikanlage, im Umgang mit MD-Player und Mikrofon, wie auch des computerbasierten Tonschnitts. Je nach persönlicher Neigung spezialisierten sich die Schüler in den Bereichen Musikgestaltung, Moderation und Technik. Daneben schrieben sie den 40-seitigen Roman von Robert Arthur zu einem Hörspiel in Dialogform um und erstellten ein Skript mit Zeitachse und Geräuschszenerie. Als Vorbereitung für die Tonaufnahmen führten die Schüler verschiedene Interaktionsübungen, Rollenspiele und auch Probeaufnahmen durch.

Im Hörspiel „Der Verfolger aus dem Jenseits“ führt eine Erzählstimme durch die Rahmenhandlung und schildert dem Zuhörer alle Vorkommnisse detailgetreu. Dazwischen sind verschiedene Dialoge zu hören, die der blinde Zeitungsverkäufer mit seinen Kunden, dem Altertumsforscher und Hotelangestellten führt. Insgesamt werden die auditiven Möglichkeiten eines Hörspiels sehr gut ausgenutzt: Die Verwendung von Geräuschen, wie beispielsweise näher kommende Schritte bestimmter Personen oder auch das Ausstoßen von Pfeifenrauch, das Bellen der Hunde und der prasselnde Regen verleihen der Geschichte Authentizität und Realitätsnähe. Auch sonst unterstützen die Hintergrundgeräusche die Herstellung von Vorstellungsbildern. So wird die Erzählung von Ägypten durch orientalisch anmutende Flöten unterstützt und die Spannung an wichtigen dramaturgischen Stellen zusätzlich durch passende Hintergrundgeräusche gesteigert

Alles in allem haben die Mitglieder der Radio-AG hier eine tolle Leistung vollbracht. Durch die Kombination aus Anleitung und selbstständiger Vorgehensweise konnten sie erleben, wie mit Hilfe auditiver Medien bestimmte Stimmungslagen bei Zuhörern erzeugt werden können. Es ist den Schülern wirklich gelungen aus einer Romanvorlage ein spannendes und gruseliges Hörspiel mit treffenden Dialogen und stimmigen Geräuschen zu machen.

Kategorie 4 (Jugendliche der Sekundarstufe II)

Otto-Hahn-Gymnasium Ostfildern: „Shakespeare erleben“

Dass Kooperationen zwischen schulischen und außerschulischen Institutionen sehr erfolgreich sein können, zeigt der nächste Preisträger. In Zusammenarbeit mit dem Landesmedienzentrum Stuttgart entstand im Rahmen des Englischunterrichtes am Otto-Hahn-Gymnasium in Ostfildern die CD-Rom „Shakespeare erleben“.

In einem 4-wöchigen Gesamtprojekt sollten die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse das Leben und die Werke Shakespeares ganzheitlich erfahren. Innerhalb der ersten beiden Wochen haben sich die Schüler/innen in Kleingruppen inhaltlich mit einem von ihnen gewählten Shakespeare-Thema beschäftigt und die zugehörigen Informationen mit Hilfe von Literaturquellen und dem Internet recherchiert. Daneben erhielten sie eine Einweisung in Film- und Tonaufnahme, Tonbearbeitung und Filmschnitt wie auch in das computergestützte Autorensystem, mit dessen Hilfe die CD-Rom letztlich erstellt wurde.

Die zweite Phase fand innerhalb eines Landschulheimaufenthalts statt. In diesem Zeitraum erstellten die Schüler Aufnahmen von Szenen aus verschiedenen Shakespeare-Dramen, sie besuchten das Haller Globe Theater in Schwäbisch Hall und erhielten Tanz- und Musikunterricht. Während dieses Aufenthaltes entstand auch der Großteil der Multimedia-CD-Rom, auf der die in den einzelnen Gruppen erarbeiteten Facetten Shakespeares zusammengeführt wurden.

Die entstandene Multimedia-Anwendung stellt eine Mischung aus Informationen über Shakespeares Leben, Werke und Zeit und einer Dokumentation über das Projekt „Shakespeare erleben“ dar. Durch die Darbietung von Fotos, Filmen, Texten und Ton entspricht sie auch den Anforderungen einer zeitgemäßen Mulimedia-Anwendung. Die Navigation der CD-Rom ist teilweise sehr linear. Durch die Integration von Menüleisten in einigen Untermenüs, könnte die Navigation für den Benutzer noch einfacher werden,

Letztlich zeigt das Projekt auf, wie es Schülern möglich wird, einen Klassiker der Weltliteratur ganzheitlich zu erfahren und dabei Medienkenntnisse zu erwerben und diese auch umzusetzen. Durch Filme, Theaterbesuche, Tanzen, Musik, Schauspielerei und schließlich auch anhand der medialen Verarbeitung all dieser Elemente auf vielen Ebenen konnten sich die Schüler aktiv und weitgehend selbstständig mit der damaligen Zeit und den Werken Shakespeares auseinander setzen.

Willy-Hellpach-Schule Heidelberg: „Endlos“

Ein weiterer Preis für Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren geht an die Video-AG „Cut“ der Willy-Hellpach-Schule in Heidelberg.

Innerhalb eines Jahres produzierten die vier Mitglieder der AG gemeinsam mit ihrem leitenden Lehrer den Kurzfilm „Endlos“. Thema des Films ist die Eintönigkeit und Einsamkeit im grauen Alltag einer Jugendlichen, einer Schülerin. Tag für Tag derselbe trostlose Trott, endlos eben.

Nach einer eigenen Idee haben die Schülerinnen und Schüler ein Drehbuch entwickelt und umgesetzt. Sie haben den kompletten Film aktiv und selbständig produziert, Darstellung, Regie, Kamera, Ton und Schnitt übernommen. Der Film setzt auf Visualisierungen und vermittelt – von einer kurzen Sequenz abgesehen völlig ohne Dialoge – die ausgesprochen trostlose Stimmung der Hauptdarstellerin durch aussagekräftige Schwarz-Weiß-Bilder, wirkungsvoll unterstützt durch passend ausgewählte Musik.

Die Geschichte gewährt einen Einblick in 24 ereignislose und bedrückende Stunden im Leben einer Jugendlichen. Ihre Traurigkeit und Einsamkeit wird auf der Bildebene durch Kamera und Schnitt sehr gut zum Ausdruck gebracht. Die „Innenwelt“ des Mädchens offenbart sich in einer Tagtraum-Sequenz, in der man sie ganz allein im Klassenzimmer sitzen sieht, aufgenommen aus verschiedenen Kameraperspektiven. Auch sonst ist die Kamera gut eingesetzt, ungewöhnliche Blickwinkel kommen zum Einsatz, mal wird von oben gefilmt, mal von unten – aber wohin man auch blickt, nur Düsterkeit. Auch der Schnitt, der an einigen Stellen mit langsamen Überblendungen arbeitet, verstärkt den Eindruck der Ereignislosigkeit, des trägen Dahinfließens der Zeit. Dazu kommt, wie erwähnt, entsprechende Musik.

Insgesamt merkt man dem Film an, dass sich die Schüler und Schülerinnen intensiv Gedanken gemacht haben, wie man mit filmischen Gestaltungselementen Gefühle darstellen kann, wie man aber beim Zuschauer Gefühle erzeugen kann. Und das haben sie dann auch noch überzeugend umgesetzt. Das ist ihnen so gut gelungen, dass man wirklich nur hoffen kann, dass möglichst viel an dieser Geschichte fiktiv ist, dass möglichst wenig davon dem persönlichen Erleben der jungen Filmemacher entstammt.

So oder so: Die Jury ist überzeugt, dass durch dieses Projekt der Video-AG „Cut“ der Willy-Hellpach-Schule in Heidelberg die Teilnehmer und Teilnehmerinnen viel darüber gelernt haben, wie Filmbilder wirken und wie man diese Wirkungen erreicht; ein gelungenes medienpädagogisches Projekt also.

Sonderpreis Unterrichtsprojekt

Ludwig-Schwamb-Schule Mainz: „Radio-Reportage – Was war die DDR?“

Die Jury hat in diesem Jahr zwei Sonderpreise vergeben. Der Sonderpreis „Unterrichtsprojekt“ geht an die Ludwig-Schwamb-Schule in Mainz.

Die Radio-AG dieser Schule bestehet aus 13 Kindern der 2. bis 4. Klasse. Das Thema DDR kam durch Interesse der Kinder an den sog. Ostalgie-Shows auf. Da die Kinder wenig bzw. gar nichts über die DDR wussten, versorgte sie die Lehrerin mit vielen Informationen, recherchierte mit ihnen im Internet und betrachtete eine Reihe an Dokumentarfilmen.

Im Anschluss an die intensive Beschäftigung mit dem Thema führten die Schüler und Lehrerin Interviews mit Zeitzeugen durch und setzten sich in Rollenspielen mit den Erzählungen auseinander. Produziert wurde eine ca. 45 Minuten lange Radiosendung, die aus Moderation, Information, Musik und vielen Interviews mit ehemaligen DDR-Bewohner/innen oder anderen Zeitzeugen besteht. Alles wird gut verständlich erklärt. O-Töne und passende Musik sind geschickt in die Berichte eingebaut und schaffen eine hohe Authentizität. Die Interviews mit verschiedenen Zeitzeugen, Schilderungen der Schul- und Pionierzeit, „klassische“ DDR-Themen wie Lebensmittelbeschränkung, Päckchen aus dem Westen oder Autoknappheit kommen ebenso ins Gespräch wie die Angst vor der Stasi und Fluchtversuche. Damit gibt die Sendung einen guten Einblick in das damalige Leben im Osten.

Ein kleiner Kritikpunkt der Jury bildet die Beschränkung der Aktivitäten der Kinder vor allem auf die inhaltliche Erarbeitung des Themas und ihre Rolle als Sprecher/innen. Die restlichen Arbeitsschritte, die zur Erstellung einer Radiosendung notwendig sind, wurden alle von der Lehrerin durchgeführt.

Nichts desto trotz entstand in diesem Projekt ein sehr gutes im Unterricht einsetzbares Produkt. Auch wenn die teilnehmenden Kinder nicht in alle Produktionsschritte integriert wurden, lernten sie eine Menge über die Entstehung einer Themensendung im Radio – von der Recherche des Themas bis hin zur Aufnahme und den Möglichkeiten des Audioschnitts.

Sonderpreis des Bildungszentrums Bürgermedien

Wilhelm Hubert Cüppers Schule Trier: „Portrait Gehörlos sein / Bulimie / Computersucht / Eines Tages im Museum / Bananen-Strip“

An der Wilhelm Cüppers Schule für Gehörlose und Schwerhörige wurden im letzten Jahr insgesamt fünf Filme erstellt, an denen jeweils unterschiedliche Klassen beteiligt waren.

Zwei Klassen der 6. bzw. 7. Jahrgangsstufe erstellten im Kunstunterricht innerhalb der Einheit ?Trickfilm? die Trickfilme: „Bananen Strip“ (Daumenkino) und „Eines Tages im Museum“ (Trickfilm-Animation). Das Projekt „Gehörlos sein“, an dem Schüler/innen verschiedener Klassen beteiligt waren gibt Einblicke in die Probleme, aber auch „Vorteile“ des Gehörlosseins. Der Realfilm „Bulimie“ und der Puppenfilm „Computersucht“ beschäftigen sich mit Gefahren einer Sucht.

Die verschiedenen Projekte zeigen eindrucksvoll, in welcher vielfältigen Umsetzung und zu welchen unterschiedlichen Zwecken Medien in der Schule eingesetzt werden können. Im Bereich Trickfilm wird den Schüler/inne/n ein handlungsorientierter Unterricht innerhalb des Lehrplans ermöglicht. Das Portrait „Gehörlos sein“ wird als Möglichkeit der Selbstdarstellung genutzt, das in der Außenwelt etwas bewirken soll. Die Suchtfilme schließlich sollen die mitwirkenden Schüler/innen zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen.

Zwar werden Medien in den einzelnen Projekten vorrangig zweckgebunden eingesetzt, dennoch haben die Schüler/innen auch Kenntnisse in Medienkunde erworben, vor allem hinsichtlich Kameraführung, projektabhängig auch im Schnitt oder im Schreiben von Drehbüchern. Sie konnten sich aktiv und teilweise auch selbständig in die einzelnen Projekte einbringen. Technisch und gestalterisch sind alle Filme gelungen und nutzen die Möglichkeiten der Visualisierung treffend. Beeindruckend ist auf jeden Fall die Vielfalt an Genres, die hier umgesetzt wurde: Dokumentarfilm, Trickfilm, Spielszenen und Puppenfilm.