Wettbewerb „Medien machen“ 2023

Kategorie Midi (Schüler*innen in der Grundschule)

Kurzfilm: Projektwoche

Heinrich-Hansjakob-Schule Waldshut
Johannisplatz1
79761 Waldshut

Kurzfilm: Machst Du mit?

Anne Frank Gemeinschaftsschule Karlsruhe
Bonhoefferstraße 12
76189 Karlsruhe

Schülerzeitung WIR

Grundschule Empfingen
Weillindestraße 56
72186 Empfingen

Kategorie Maxi (Schüler*innen der Sekundarstufe I)

A star is born

Realschule Überlingen
Rauensteinstr. 4
88662 Überlingen

Imagefilm Willy Brandt Realschule

Willy Brandt Realschule
Steiner Straße 48
75203 Königsbach

Kategorie Youngster (Schüler*innen der Sekundarstufe II)

1904 – Das Spiel beginnt

Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule
Friedrichstr. 51
79098 Freiburg

Das Haus meiner Oma

Carlo-Schmid-Gymnasium
Primus-Truber-Str 37
72072 Tübingen

Weibliche Stimmen im Film

Das 19. Kurzfilmfestival GIRLS GO MOVIE verzeichnete im Jahr 2023 Rekorde sowohl bei den Teilnehmerinnenzahlen als auch bei den fertiggestellten Filmen. Mehr als 240 Mädchen und junge Frauen haben mitgemacht und sich ihren ganz persönlichen Themen filmisch gewidmet. Beim großen Festival am 11. und 12. November 2023 wurden alle Filme auf der großen Leinwand gezeigt. Dabei waren Themen, die unter die Haut gehen, die aus der Lebensrealität der jungen Frauen stammen und nicht immer leicht konsumierbar sind; und die großen gesellschaftlichen Themen, wie beispielsweise Krieg, Armut oder die digitale Transformation.

Eine ausführliche Dokumentation finden Sie auf der Projektwebseite:

Medien machen

Medien machen – dazu hatte die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest auch in diesem Jahr wieder Schulen, Arbeitsgemeinschaften und andere Bildungsinstitutionen aufgerufen. Wie spannend, interessant und lohnend die kreative Mediengestaltung sein kann, haben die Einreichungen unter Beweis gestellt. Ausgewählt hat die Jury sieben Projekte in unterschiedlichen Alterskategorien.

Die Siegerbeiträge zeigen: Kinder und Jugendliche können viel mehr, als Medien einfach nur konsumieren. Sie sind in der Lage, die modernen Techniken kompetent und kreativ zu nutzen und eine eigene Aussage visuell ansprechend zu präsentieren. Eine Übersicht über die ausgezeichneten Projekte finden Sie hier:

Ein neues Zuhause für ein bewährtes Projekt

Egal ob Hausbesuche, offene Treffs oder individuelle Sprechstunden – die ehrenamtlichen Digitalbotschafterinnen und Digitalbotschafter in Rheinland-Pfalz stehen als kompetente Ansprechpartner bei Fragen zu digitalen Themen vor allem älteren Menschen zur Seite. Seit fünf Jahren bietet das Projekt allen Hilfesuchenden die passende Unterstützung.

Im Jahr 2018 hatte die Stiftung MKFS das Projekt aus der Taufe gehoben mit dem Ziel, bis Ende 2023 300 Ehrenamtliche ausgebildet zu haben. Tatsächlich sind es nun 550 aktive Ehrenamtliche, die das Projekt zu einem großen Erfolg machen. Zum 1. Januar 2024 Zum 1. Januar 2024 wird das Projekt der Digital-Botschafterinnen und -Botschafter durch die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest komplett an die Medienanstalt Rheinland-Pfalz übertragen.

Die Medienanstalt hat das Projekt in den letzten fünf Jahren bereits tatkräftig mit ihrer fachlichen Expertise im Bereich der Medienkompetenz und durch ihr landesweites Netzwerk unterstützt. Der Transfer in die Medienanstalt ist ein wichtiger Schritt, um das Projekt auch langfristig zu sichern und weiterzuentwickeln.

Wettbewerb „Medien machen“ 2016

Medien machen – dazu hatte die Stiftung MKFS auch in diesem Jahr wieder Schulen, Arbeitsgemeinschaften und andere Bildungsinstitutionen aufgerufen. Wie spannend, interessant und lohnend die kreative Mediengestaltung sein kann, haben die vielen Einreichungen, die die Jury auch in diesem Jahr in begeisterter Arbeit gesichtet hat, unter Beweis gestellt. Mehr als 1200 Schülerinnen und Schüler waren an der Gestaltung der diesjährigen Einreichungen aktiv beteiligt – ausgewählt hat die Jury sieben Projekte in unterschiedlichen Alterskategorien.

Preisträger in der Kategorie „Mini“ (Kinder im Kindergartenalter)

„Farben sind Farben! Ist doch klar!“ – Kurzfilme von fünf Kindergruppen des Montessori Kinderhaus Drei Linden, Krauchenwies-Hausen (Baden-Württemberg)

Preisträger in der Kategorie „Midi“ (Kinder im Grundschulalter)

„Streit mit gutem Ende“ – Trickfilm, Grundschule Neidlingen, Neidlingen (Baden-Württemberg)

Preisträger in der Kategorie „Maxi“ (Kinder / Jugendliche der Sekundarstufe I)

„Käthe TV“ – Schulfernsehen des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums, Neustadt / Weinstraße (Rheinland-Pfalz)

„Blaudes Geschichten“ – m+b.com, Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz)

„Du bist nicht allein“ – Werkraum Karlsruhe (Baden-Württemberg)

Preisträger in der Kategorie „Youngster“ (Jugendliche der Sekundarstufe II)

„Furientanz“ – Albert-Schweitzer-Gymnasium, Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz)

„Geschichte online“ – lernort gedenkstätte, Stuttgart (Baden-Württemberg)

Wettbewerb „Medien machen“ 2015

Preisträger der Kategorie „Mini“ (Kinder im Kindergartenalter)

„Auf der Baustelle“ – Kindertagesstätte Kinderplanet, Ramstein-Miesenbach 

Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin, Wiesbaden

Auf einer Baustelle ist mächtig was los: Da fahren Bagger, große Lastwagen bringen Baumaterial, überall wird gearbeitet. Wer Kinder hat, der weiß, dass eine Baustelle immer interessant ist. Allerdings ist eine Baustelle kein Spielplatz, auch dann nicht, wenn der eigene Kindergarten gerade neu entsteht. Wie kann man nun aber den Kindern, die die eigene Einrichtung besuchen und von den Geschehnissen rundherum fasziniert sind, gerecht werden, ohne sie zu gefährden? Nun, indem man die echte Baustelle fotografiert und sie medial in den Gruppenraum montiert. Mithilfe von Beamer und Leinwand entsteht ein wunderbarer und zugleich ungefährlicher Spielplatz, der begeistert; und der den Kindern hilft, zwischen medialer Wirklichkeit und echtem Geschehen zu unterscheiden. Ein Projekt, einfach und genial zugleich. Unser Glückwunsch gilt den Initiatoren dieser nachahmenswerten Initiative!

„Heldinnen und Helden“ – Seebachschule, Osthofen

Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin, Wiesbaden

Wer ist eigentlich ein Held? Das haben sich die Kinder der Seebachschule in Osthofen überlegt, und natürlich sind das nicht nur Superman und Supergirl, sondern auch andere nette Menschen, die im Alltag anderen zur Seite stehen. In gleich zwei Filmen haben sie das Thema dann medial umgesetzt, die Bilder und Szenen liebevoll und detailliert ausgestaltet. Und auch Erwachsene können dabei schmunzeln! Auch die Technik stimmt – die Hintergründe wechseln, Animationen und Musikwahl sind gelungen, die Sprache passt.

Preisträger in der Kategorie „Midi“ (Kinder im Grundschulalter)

„Donnerwetter“ –  Trickfilmprojekt der Stefan-Rahl-Grundschule, Ravensburg

Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin, Wiesbaden

Angst ist ein anspruchsvolles Thema, aber Angst haben wir alle. Die Kinder der Grundschule in Ravensburg haben sich dieses Themas angenommen und es anhand der Situation auf einem Sprungbrett im Schwimmbad thematisiert. Ihre Hauptfigur führt einen Monolog, der gar in Reimen verfasst ist. Und diese Figur kommt zu der wichtigen Erkenntnis, dass es immer auch einen nächsten Versuch gibt. Auch die Visualisierung in Kinderzeichnungen ist gelungen, witzig und ernsthaft zugleich. Und die Geräuschkulisse stimmt. Ein tolles Projekt, ein gelungenes Produkt! Wir gratulieren den Gewinnern!

Preisträger in der Kategorie „Maxi“ (Kinder und Jugendliche im Alter von 10 – 16 Jahren)

„Clips mit Grips“ – GHWRS Ernst Reuter, Karlsruhe
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Gibt es wirklich Jugendliche, die für ihre eigene Schule Werbung machen? Ja – weil sie sich dort wohlfühlen. Nicht immer, keine Frage, aber zumindest in verschiedenen Stunden und Fächern. Und ganz sicher in der Medien-AG, denn die Werbeclips sprechen für sich. Witzig und pointiert, informativ und unterhaltsam geben Sie einen Einblick in ihren Schulalltag. Die Werbeclips überzeugen: Das Ergebnis stimmt, und auch der pädagogische Prozess ist durchdacht und gut dokumentiert. Von der Ideensammlung über das Ausprobieren und die Einbindung privater Ressourcen wie dem eigenen Smartphone hin zu passenden Effekts und musikalischer Untermalung – die gewählten Mittel sind bewusst eingesetzt und passen zur Zielgruppe. So macht Schule, so macht Lernen Spaß!

„@freundchen“ – Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Betzdorf
Laudatio: Pia Eisele, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Mainz

Ein stummer Film über die Folgen der Handy-Kommunikation? Ist eine uralte Filmmethode tatsächlich ein probates Mittel, ein modernes Thema zu inszenieren? Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Betzdorf haben eine außergewöhnliche Idee umgesetzt und einen Film gedreht, der das ziemlich abgenutzte Thema des Cybermobbings auf überraschende Weise, interessant und ohne einen moralischen Zeigefinger ins Bild setzt. Von der Anfertigung eines Storyboards über die Planungsphase hin zur Organisation authentischer Drehorte, dem abschließenden Schnitt und der Musik – die Jugendlichen haben solide gearbeitet und sehr viel erreicht. Das ist Medienpädagogik in ihrer besten Form und ein gelungenes Ergebnis, das man anschauen kann!

Preisträger in der Kategorie „Youngster“ (Jugendliche zwischen 16 – 19 Jahren)

„Nibelungen“ – Humboldt-Gymnasium, Trier
Laudatio: Pia Eisele, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Mainz

Ein Kampf mit einem Drachen, ein beinahe unverwundbarer Held, Liebe, Macht und Intrigen – die Nibelungensage ist ein heroischer Stoff, der schon oft verfilmt oder für die Bühne inszeniert wurde. In unserem Siegerbeitrag hat sich eine ganz junge Truppe an die historische Vorlage gewagt und die Geschichte auf wenige Minuten verdichtet. Die mediale Darstellung stimmt: Das Drehbuch stammt von Siebtklässern, die sich dann für die Umsetzung an die Film-AG gewendet haben. Das ist eine tolle Kooperation über Altersgrenzen hinweg, echte Teamarbeit eben. Ein überzeugendes Projekt, ein gelungenes Produkt. Das Team vom Humboldt-Gymnasium in Trier hat sich mit ihrem Film „Nibelungen“ den Förderpreis Medienpädagogik 2015 redlich verdient.

„23. Februar 1945: Ein Schicksalstag“ – Heinrich-Wieland-Schule, Pforzheim
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Es gibt Ereignisse, die lassen uns Menschen nicht los – heute nicht, und auch zu früheren Zeiten nicht. Als ein solches Ereignis bezeichnen die Schülerinnen und Schüler der Heinrich Wieland Schule in Pforzheim den 23. Februar 1945. An jenem Tag wurde die Stadt von den Allierten Streitkräften bombardiert und stark zerstört. Doch was geschah genau? Die Filmdokumentation soll Fragen beantworten und Geschichte anschaulich vermitteln. Von der Recherche über Redaktion hin zu Technik, Gestaltung und Schnitt waren viele Arbeitsschritte nötig, um die Dokumentarsendung zu realisieren. Am Ende waren alle erfolgreich: Das fertige Werk informiert prägnant und abwechslungsreich. Eine reife Leistung, die die Jury sehr gerne mit dem Förderpreis Medienpädagogik auszeichnet.

Sonderpreis

„Superio“ – Otto-Hahn-Gymnasium, Landau
Laudatio: Harald Zehe, stellvertretender Direktor der LMK

„Superio“ – Das ist ein Computerspiel, das als Film umgesetzt wurde. Vier Schüler haben sich auf das Gelände der Landesgartenschau begeben, sich gegenseitig gefilmt, die Szenen geschnitten, mit Tricks und Effekten gearbeitet und sicher auch viel Spaß bei diesem Projekt gehabt. Leider jedoch ist der Film oft unscharf und verwackelt, aber: Die Jugendlichen haben sich ihr Know-How selbst erarbeitet, über Wirkung und Effekte sichtbar nachgedacht und den Mut, zu ihren Fehlern zu stehen. Kurzum: Die Jungs sind auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel – und erhalten deshalb von der Jury des Förderpreis Medienpädagogik einen Sonderpreis.

Wettbewerb „Medien machen“ 2014

Preisträger Kategorie 2 (Kinder im Grundschulalter)

Video-AG der Grundschule Mozartschule Mannheim: „Die Geschichte vom kleinen ängstlichen Regentröpfchen“
Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin, Wiesbaden

Der Film erzählt die Geschichte von einem kleinen Regentröpfchen, das aus einer Wolke auf die Erde herabregnet, von Pfütze zu Pfütze spritzt, in einem Glas und von dort im Bauch eines Jungen und schließlich in der Kanalisation landet – ideenreich, witzig und manchmal ein bisschen skurril wird hier ein kleines Abenteuer erzählt. Doch die Geschichte allein nicht alles – sie wirkt besonders durch ihre Umsetzung als Trickfilm. Die Kinder der Video-AG der Mozartschule in Mannheim haben es verstanden: Wenn viele Bilder ganz schnell aufeinander folgen, entsteht ein Eindruck von Bewegung.

In der Aktion, beim eigenen Gestalten haben die Kinder erfahren: Medien bilden die Wirklichkeit nicht einfach ab, sie schaffen ihre eigene Realität. Schein und Sein, das sind in der medialen Welt stets die beiden Seiten derselben Medaille. In liebevoller Kleinarbeit haben die Kinder ihre Figuren geknetet, Kulissen gebastelt und sich mit der Technik auseinander gesetzt. Und auch wenn dabei das Medium selbst entzaubert wurde – das Ergebnis verzaubert und begeistert. Ein gelungener Film – und ein verdienter Preis. Herzlichen Glückwunsch!

Preisträger Kategorie 3 (Schüler der Sekundarstufe I)

radio.mikrowelle, e-tage Medienbildung, Ulm: „Die stumme Sprache“
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Kino für den Kopf, so wird das Hörspiel oft auch genannt – und genau das ist den Jugendlichen von radio.mikrowelle mit ihrem Hörspiel „Die stumme Sprache“ gelungen. Ihre Geschichte von den Wörtern, die dem Elfenreich verloren gehen, ruft lebendige Bilder hervor. Und sie ist spannend, komplex und atmosphärisch dicht, die technische Umsetzung einwandfrei.

Schon das Thema ist besonders, nämlich durch eine wahre traumatische Gegebenheit beeinflusst. Dazu kommt ein gelungener Spannungsaufbau und ein gekonnter Umgang mit dem spezifischen Mittel Sprache: Wortwahl, Betonung und Lautstärke werden bewusst als gestalterische Mittel eingesetzt. Im Zusammenspiel mit Musik und atmosphärischen Hintergrundgeräuschen fesselt das Hörspiel die Aufmerksamkeit der Zuschauer und spricht die Zuhörenden auch emotional an.

Die Jury ist sich einig: „Die stumme Sprache“ ist ein wunderbares Hörspiel und unbedingt wert, von ganz vielen Ohren wahrgenommen zu werden. Die Radiogruppe der Medienbildungseinrichtung e.tage in Ulm hat sich den Förderpreis Medienpädagogik 2014 redlich verdient. Wir gratulieren!

Johannes-Gutenberg-Universität Mainz: „MedienProjekt KinderUni2013“ 

Laudatio: Christine Poulet, Leiterin der Stabsstelle Medienkompetenz beim SWR Mainz

Über fünf Monate hinweg wurden die Veranstaltungen der KinderUni medial dokumentiert und angereichert, die Inhalte in einer Fernsehsendung, als Podcast und auf einer Webseite dargestellt. Da werden Kinder zu Moderatoren, zu Kameraleuten und Fotografen und versuchen sich als Journalisten, die ein reales Geschehen aufzeichnen. Insbesondere die Webseite ist gelungen, denn sie angereichert mit einem Quiz, mit interessanten Artikeln und guten Links. Das Fernsehmagazin überzeugt mit tollen Moderationen und guten Einspielern, die Webseite dokumentiert neben dem aktuellen Geschehen auch die Kontinuität des Projektes.

Kurzum: Die mediale Aufbereitung der KinderUni-Vorlesungen und Themen zeigt: Kinder können sehr wohl nicht nur ihr eigenes Handeln, sondern auch mediale Wirkmechanismen bewusst reflektieren und – einmal durchschaut – sich der immanenten Wirkungen bedienen. Hervorragend. Alle Beteiligten an dem Projekt „KinderUni 2013“ haben sich den Förderpreis Medienpädagogik verdient! Herzlichen Glückwunsch!

Internationaler Bund, Frankenthal: „Mobbing – Man kann nie wissen“
Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin, Wiesbaden

Es gibt sie in jeder Schulklasse – Außenseiter haben es nicht leicht. Ihre Ausgrenzung wird oft zu einem ernsten Problem, Mobbing ist leider ein häufiges Phänomen. Hier wird es bewusst aufgegriffen, thematisiert und filmisch umgesetzt.

Dabei haben die beteiligten Schülerinnen und Schüler viel gelernt, nämlich

– dass ein Perspektivwechsel unerlässlich ist, um die Wirkung von Ausgrenzung zu erfahren,

– dass Filmarbeit nur im Team funktioniert und somit eine integrative Wirkung hat,

– und auch, dass es immer eines guten, und manchmal eben auch eines neuen Inhaltes bedarf, um auf sich und die eigenen Bedürfnisse aufmerksam zu machen.

Dann aber lassen sich Änderungen herbeiführen – Änderungen einer Situation, aber auch im Verhalten von Beteiligten herbeizuführen. Learning by Doing – diese Methode wurde hier bewusst eingesetzt. Der entstandene Film beweist: Die Projektbeteiligten haben viele und gute Erfahrungen gemacht. Ein mühevoller, aber sehr lohnender und vor allem integrativer Ansatz, den die Jury mit dem Förderpreis Medienpädagogik 2014 auszeichnet. Herzlichen Glückwunsch!

Preisträger Kategorie 4 (Jugendliche der Sekundarstufe II)

Filmboard Karlsruhe e.V.: „The real life of Egon Schuter“
Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin, Wiesbaden

Keine Frage – Spiele, auch Computerspiele, sind ein Teil der Lebenswelt von heutigen Jugendlichen. Somit hat ein Film, der einen jugendlichen Spieler als Protagonisten wählt, immer einen Lebensweltbezug. Hier allerdings wird das Ganze beeindruckend unterhaltsam und selbstkritisch umgesetzt: Da nehmen sich jugendliche Spieler selbst auf den Arm und spielen gekonnt mit Vorurteilen und Klischees.

Dazu kommt: Die Projektdokumentation zeigt auf, dass das Vorgehen von der Ideenfindung bis hin zur Postproduktion methodisch strukturiert stattgefunden hat. Die jugendlichen Darsteller sind mit Leidenschaft bei der Sache, legen sich vor und hinter der Kamera ins Zeug. Technik, Räumlichkeiten und Requisite sind passend gewählt, dabei fehlt es nicht an Raum für kreative Improvisation. Rundum gelungen! Die Jury war sich einig: Die Jugendlichen vom Filmboard Karlsruhe haben den Förderpreis Medienpädagogik verdient. Herzlichen Glückwunsch!

Humboldt-Gymnasium Trier: „Reportage zur Protestaktion gegen Raumnot“
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Handeln, nicht tatenlos zuschauen, nicht einfach ausharren – mit ihrer Protestaktion gegen die Raumnot an ihrer Schule zeigen die Jugendlichen Haltung. Sie nehmen Stellung, beziehen Position und nutzen demokratische Mittel, um auf sich und ihr Thema aufmerksam zu machen. Nicht nur, indem Sie Interviews führen – sondern auch mit einem eigenen Film. Dieser bringt pointiert zur Sprache, dass auch die Umgebung zum Lernerfolg beiträgt, und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Humorvoll und unterhaltsam ist die Geschichte, die sich die Jugendlichen selbst ausgedacht haben, die filmische Umsetzung ist gelungen. Hier zeigt sich: Wer aktiv ist, ist das oft in vieler Hinsicht. Und lernt in der kreativen, gestaltenden Auseinandersetzung mit dem Problem nicht nur die unterschiedlichen Facetten des eigentlichen Themas kennen, sondern muss zugleich die vielen Aspekte der medialen Gestaltung berücksichtigen. Schwierigkeiten beim Dreh erforderten flexible Lösungen, und herausgekommen ist nicht nur ein unterhaltsamer Film, sondern auch eine informative Dokumentation.

Kurzum: Ein Projekt, in dem viel Mühe steckt, aus dem Alltag gegriffen und mit einem echten Bezug zur Lebenswirklichkeit der Jugendlichen. Die Schülerinnen und Schüler aus Trier dürfen sich über den ?Förderpreis Medienpädagogik 2014? verdientermaßen freuen. Herzlichen Glückwunsch!

 OK TV Mainz: „Leben schenken“

Laudatio: Christine Poulet, Leiterin der Stabsstelle Medienkompetenz beim SWR Mainz

Das Thema ist schwierig – wer denkt schon gerne über den eigenen Tod nach oder hat gar Pläne, was danach zum Beispiel mit den eigenen Organen passiert? Um so beeindruckender sind die Werbespots, die die Jugendlichen des OK TV Mainz zum Thema „Organspende“ gedreht haben. Dass sie sich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt haben, beweisen die entstandenen Filme: Nur wer weiß, was er ausdrücken will, kann so knapp und pointiert, so prägnant und treffend inszenieren, dass Spenderorgane Leben schenken.

Grundlage der eingereichten Kurzfilme ist eine gute Recherche, in der auch Betroffene gezeigt werden: Menschen, so jung wie die Filmemacher selbst, die mit einem Spenderorgan leben. Ihre Jugendlichkeit ist Teil der Glaubwürdigkeit der Spots: Auch wenn das Thema schwierig ist, im Grunde geht es alle an!

Vorbereitung, Recherche, Storyboard und technische Realisation, ebenso Struktur und Inhalt der kurzen Filme sind auf einem sehr hohen Niveau. Auch das Endprodukt ist absolut vorbildlich. Die Jugendlichen des OK TV Mainz haben ganze Arbeit geleistet – Herzlichen Glückwunsch!

Wettbewerb „Medien machen“ 2013

Preisträger Kategorie 1 (Kinder im Kindergartenalter)

Sternenwolfgruppe der KiTa Kugelstern, Edenkoben: „Fantastische Wolfsgeschichten“
Laudatio: Jeanine Wein, Linguistin, freiberufliche Medienpädagogin

Die Vorschulkinder der Kindertagesstätte haben eigene Geschichten erfunden und Hörspiele daraus gemacht. Aus den Ideen der Kinder wurde ein Storyboard, nach der Planung ging es an die Umsetzung: Welche Wirkung haben Geräusche, welche Stimmungen lassen sich wie erzeugen? So bildet sich ein erstes Verständnis für konstruierte Wirklichkeiten!

Besonders begeistert hat die Jury die hervorragende Planung und Dokumentation der Lernprozesse, die die Sternenwolfkinder durchlebt haben – besser kann man einen „Learning-by-Doing“-Ansatz nicht ausarbeiten!

Preisträger Kategorie 2 (Kinder im Grundschulalter)

Klasse 3 / 4 der Gotthilf-Vollert-Schule, Tuttlingen: „Abenteuer im Herbst“
Laudatio: Gabriele Lonz, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Rheinland-Pfalz

Der Film hat eine Grundidee, das Thema „Herbst“. Zunächst entstanden Daumenkinos, die liebevollen Zeichnungen fanden Eingang in das Endprodukt. Jetzt wurde ein Trickfilm gedreht, zudem der Entstehungsprozess gut dokumentiert. Das Making-Of zeigt deutlich, dass die Kinder schon bei der Materialbeschaffung – dem Sammeln des bunt gefärbten Herbstlaubs – großen Spaß hatten!

Vorbereitung, Zeitrahmen, Lernzielfindung, Technikbeschaffung – all dies geschieht gründlich geplant unter Zuhilfenahme der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Dabei wurde eine selbstständige Arbeitsweise der Kinder gefördert – absolut vorbildlich. Herzlichen Glückwunsch!

Preisträger Kategorie 3 (Schüler der Sekundarstufe I)

Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule, Trier: „Aktion Fairtrade“
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Sich mit anderen austauschen, die eigene Arbeit und eigene Aktionen dokumentieren, Informationen bereitstellen – das sind die Funktionen, die ein Blog grundsätzlich hat. Diese Funktionen machen sich die Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule in hervorragender Weise zunutze und zeigen dabei zugleich einen lebensweltlichen Ansatz.

Das Themenspektrum ist breit gefächert, Alltagstipps finden einen Platz, und auch das eigene Handeln wird reflektiert. Relevante Informationen (Was ist Fairtrade?), Dokumentationen verschiedener Schulaktionen und aktuelle Blogeinträge zu unterschiedlichen Themen zeigen, dass sich die Blogger mit ihrem Projekt und der Schule als „FairTrade Schule“ identifizieren. Zudem ist der Blog übersichtlich und strukturiert gestaltet, und Beteiligungsformen (z.B. ein Quiz oder auch eine Umfrage) beziehen den Nutzer bzw. Leser mit in das Projekt ein. Kurzum: Ein Projekt, in dem viel Mühe steckt, zugleich ein Angebot, das Spaß macht und sich auch inhaltlich einem wichtigen, zukunftsweisenden Thema widmet. Die Schülerinnen und Schüler aus Trier haben sich den „Förderpreis Medienpädagogik 2013“ verdient. Gut gemacht!

Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg: „Radio im Klassenzimmer“
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Die Idee: Eine Schulklasse produziert Radiobeiträge, die dann tatsächlich gesendet werden. Somit wird das Projekt zu einer echten Herausforderung, jeder zeigt sich von seiner besten Seite. In zwei Projekttagen erfahren die Beteiligten zugleich eine ganze Menge darüber, wie Radio, wie Medien funktionieren und setzen dieses Wissen praktisch um.

Radio aber funktioniert nur im Team, denn es braucht den Moderator, den Reporter und eben auch diejenigen, die von Schnitt und Technik eine Ahnung hat. Deshalb steckt in der Teamarbeit auch eine ganze Menge soziales Lernen drin. Die Jury war sich einig: So sieht gute Medienbildung in der Schule aus.

Sonderpreis Ohrenspitzer

Kinderhaus „Am Bürgle“, March: „Die wilden Kerle“
Laudatio: Jeanine Wein, freiberufliche Medienpädagogin

Um den Prozess des bewussten Zuhörens zu fördern und zu stärken, hat die Stiftung MKFS vor genau zehn Jahren das Projekt „Ohrenspitzer“ ins Leben gerufen. Und seitdem ganz viele Methoden entwickelt, die Zuhörförderung spielerisch zu gestalten. Wie viel Spaß Zuhörförderung und die aktive Audioarbeit machen kann, das probieren schon Kinder im Kindergartenalter aus. Hörspielarbeit ist Medienerziehung auf eine ganz einfache und besonders wirksame Art.

Das beweisen auch „Die wilden Kerle“: Eine Geschichte, die Spaß macht, dazu eine Projektdokumentation, die aufzeigt, welche Vorbereitungen getroffen wurden und mit welch großem Eifer alle bei der Sache waren – das ist gelungene Pädagogik. Herzlichen Glückwunsch zum Sonderpreis im Ohrenspitzer-Jubiläumsjahr!

Sonderpreis Einzelleistung eines Schülers

Simon Hoffmann, Adelberg: „Jeder muss sterben“
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK

„Jeder muss sterben“ – das klingt banal, fühlt sich aber richtig mies an, wenn die Betroffenheit in die eigene Familie oder den Freundeskreis kommt. Hier hat ein 17jähriger Schüler einen Film fast in Kinolänge zu diesem schwierigen Thema gedreht und sich auf ganz besondere Weise mit dem Sterben auseinander gesetzt. Dabei ist es Simon Hoffmann gelungen, den Inhalt teilnahmsvoll zu transportieren. Gut gemacht und weiter so!

Wettbewerb „Medien machen“ 2012

Preisträger Kategorie 2 (Kinder im Grundschulalter)

Schenkendorfschule Koblenz, Klasse 2a: „Der Ausflug“

Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin

Kunst kann lebendig sein, und Kunst macht Spaß! Die Kinder der Schenkendorfschule in Koblenz haben ein Bild, das in einem Museum an der Wand hängt, zum Leben erweckt und die Bestandteile des Kunstwerks auf einen Ausflug geschickt.

Indem sie das Kunstwerk von Miró in seine Einzelteile zerlegt, filmisch neu inszeniert und zu guter Letzt wieder zusammengesetzt haben, haben die Kinder nicht nur Kunstverständnis erworben – sie haben auch gelernt, mit welchen Tricks beim Film gearbeitet wird. Und so garantiert begriffen, beim nächsten Mal im Fernsehen oder im Internet genauer hinzuschauen, ob und wo denn nun geschummelt wird. Ein toller Lernprozess – und ein pfiffige, kreative Idee!

Georg-Schöner-Schule Steinach, Klasse 3b: „Märchen aus Haiti“

Laudatio: Jeanine Wein, Medienpädagogin

Kinder brauchen Märchen – sie liefern ihnen nämlich ein Gerüst zur moralischen Orientierung und helfen, zwischen Gut und Böse, richtig und falsch zu unterscheiden. Märchen aus anderen Kulturen haben einen zusätzlichen Nutzen, denn sie erweitern auch den kindlichen Horizont. Und sie schärfen das Bewusstsein dafür, dass das Leben auf anderen Teilen für Kinder ungleich härter ist.

Wenn nun Kinder ein fremdes Märchen selbstständig in einen eigenen Trickfilm verwandeln, kommt zum inhaltlichen Lernen aktives Gestalten. Die Kinder der Georg Schöner Schule haben die Geschichte von dem kleinen Jungen, der bei seiner Tante lebt und von ihr gar nicht gut behandelt wird, nachvollziehbar erzählt. Keine Frage, dass aus der Sicht von Kindern auch der Schluss begeistert, weil ein Wunder geschieht, das den Jungen erlöst.

Die Kinder haben die Erzählung aber auch handwerklich gut umgesetzt und so das Märchen so zu ihrer eigenen Geschichte gemacht. Entstanden ist ein kurzer Film, der gefällt!

Preisträger Kategorie 3 (Schüler der Sekundarstufe I)

Schulfernsehen, Friedrich Gymnasium Freiburg: „FG.TV“
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Fernsehjournalismus in der Schule ist oft ein Kampf gegen Windmühlen, oft muss die Ausrüstung improvisiert und „irgendwie beschafft“ werden. Und Zeit für Projekte ist unter dem Druck von G8 auch eine knappe Ressource. Dass sich Medienarbeit trotzdem lohnt, weil sie Spaß macht und weil die Ergebnisse beeindrucken, das beweist die „AG Film & Fernsehen“ des Friedrich Gymnasium in Freiburg.

Beiträge über Schultheateraufführungen und Sportwettbewerbe werden im schuleigenen Fernsehstudio geplant, gedreht und geschnitten und in regelmäßigen Abständen auf der Homepage der Schule veröffentlicht. So wird das Schulle-ben im bewegten Bild für alle zugänglich dokumentiert. Alle Beteiligten haben hervorragende Arbeit geleistet und im Projektverlauf eine ganze Menge gelernt. Schulfernsehen, das informiert und zugleich Spaß macht – eine tolle Leistung!

Klasse 5d, Ekkehard-Realschule Singen: „Ekke-Wer?“
Laudatio: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Ekke – Wer? Ja, wer ist dieser Ekkehard, nach dem die eigene Schule benannt ist? Das haben sich die Schülerinnen und Schüler der 5d der Ekkehard-Realschule Singen gefragt, und sie sich das Wissen nicht nur selbst erarbeitet, sondern es gleich noch für andere aufgearbeitet.

Entstanden ist dabei ein Audio-Guide, der den Nutzer durch die eigene Stadt führt. Die Musikuntermalung wird gekonnt eingesetzt und kreiert eine abenteuerliche Atmosphäre. Und zusätzlich ist der Audio-Guide unter einer eigenen URL auch im Internet zu finden, zur medialen Nachverfolgung und stets abrufbereit.

Mehr kann man eigentlich nicht machen: Spielerisch Wissen vermitteln, um am Ende ein eigenes, kreatives Produkt in der Hand zu halten – das ist aktive, praktische Medienarbeit, wie wir sie uns wünschen!

Klasse 8a, Förderschule Stephanus Schule, Polch: „Wie wird es sein – Mein Leben in der Zukunft“

Laudatio: Gabriele Lonz, Kultusministerium Rheinland-Pfalz

Ängste, Träume und Visionen – wie wird es denn sein, mein Leben in der Zukunft? Die Jugendlichen der Stephanus-Schule in Polch haben sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und ihre Überlegungen in einem Songtext zusammengetragen. Zum Song haben sie dann ein Musikvideo gedreht , und die Bildideen sind kreativ, witzig und originell. Der Song selbst hat einen Vintage-Effekt und erinnert an die 80er Jahre.

Doch nicht nur das Ergebnis beeindruckt ? auch der Entstehungsprozess des ganzen Produkts ist nachahmenswert. Von der Recherche über die Drehbuchgestaltung, den eigentlichen Filmdreh und die anschließenden Schnittarbeiten haben alle Beteiligten viel Zeit und Mühe in das Projekt gesteckt. Eine reife Leistung!

Preisträger Kategorie 4 (Jugendliche der Sekundarstufe II)

Arbeitsgemeinschaft am Gymnasium am Kaiserdom Speyer: „Kaiserdom-App“
Laudatio: Gabriele Lonz, Kultusministerium Rheinland-Pfalz

Nicht ohne mein Smartphone – immer mehr Jugendliche nutzen heute mobile Geräte und sie nutzen sie intensiv! Mit der „Kaiserdom-App“ ist es den Jugendlichen aus Speyer gelungen zu zeigen: Moderne Medien und schulische bzw. regionale Themen lassen sich durchaus gewinnbringend verbinden.

Die Figur des „Tony Quest“ lässt den Nutzer in eine eigene „Geheimagentenwelt“ eintauchen und verpackt die eigentlich simple Schnitzeljagd in eine für Jugendliche sehr ansprechende Weise. Zusätzlich enthält die App eine aktiv-soziale Komponente, da man auch Passanten ansprechen muss, um die Aufgaben zu lösen. An dem Ergebnis gibt es überhaupt nichts zu bemängeln – perfekt! Und deshalb herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!

„Weit vom Auge – weit vom Herz“ – Audio-Projekt einer Arbeitsgemeinschaft, Freiburg
Laudatio: Christine Poulet, Stabsstelle Medienkompetenz des SWR Rheinland-Pfalz

Jugendliche und Gedichte? Das passt, und es beeindruckt! Zehn Freiburger Jugendliche haben sich mit Gedichten von Rainer Maria Rilke auseinandergesetzt und diese als Anregung und Ansporn genommen, ihre eigene Situation zu beschreiben.

Alle Beteiligten haben sich intensiv mit der deutschen Sprache auseinandergesetzt, eigene Gedichte verfasst und als Hörtext eingesprochen. Die eigenen Gedichte zeigen einen hohen Grad von Reflexion und sind atmosphärisch sehr dicht. Auch die Musikauswahl ist gelungen, die mediale Umsetzung lässt den Zuhörer in die Welt der Jugendlichen eintauchen und mitfühlen. Ein Produkt, das durch die Ohren unter die Haut geht!

Sonderpreis

Alexandra Schnettler, Theodor Heuss Gymnasium Ludwigshafen: Trickfilm „Cinderella“
Laudatio: Christine Poulet, Stabsstelle Medienkompetenz des SWR Rheinland-Pfalz

Film- und Fernsehhelden durchdringen den Alltag und unsere Realität, bewegte Bilder im Fernsehen und Internet sind für die Jugendlichen heute zum Leitmedium geworden. Wie aber wirken diese Bilder? Schaffen Filme virtuelle oder echte Welten und beeinflussen sie unsere Wahrnehmung? Und prägen die Helden der Kindheit wie Mickey Maus und Cinderella eigentlich auch unsere Vorstellungen davon, wie die Wirklichkeit zu sein hat?

Medien konstruieren in der Tat eine eigene Wirklichkeit – wer einmal einen Film selbst gedreht hat, nimmt mediale Produktionen deshalb ganz anders wahr. Es handelt sich dabei um einen Lernprozess, den die Schülerin Alexandra Schnettler hervorragend dokumentiert hat. Die entstandenen Filme haben einen großen Charme, der Realfilm gefällt durch seine Ausrichtung auf die musikalische Untermalung, der Zeichentrickfilm ist sehr detailliert gestaltet. Beide Filme schaffen es, ihren Inhalt ansprechend zu transportieren. Alexandra Schnettler verdient für „Cinderella“ einen Sonderpreis.

Wettbewerb „Medien machen“ 2011

Preisträger Kategorie 1 (Kinder im Kindergartenalter)

Tageseinrichtung für Kinder, Stuttgart: „Die Abenteuer von Okarla und Jolise“
Laudatio: Jeanine Wein

Was ist ein Trick? Nun, „da zaubert man!“, das wissen schon Kinder im Kindergartenalter. Aber Tricks im Film? Ist das, was im Fernsehen gezeigt wird, überhaupt nicht echt? Dass Medien eine eigene Realität haben, müssen Kinder erst lernen – und zwar gerne so, wie diese Kinder der Kindertageseinrichtung in Stuttgart es getan haben. Sie haben nämlich einen eigenen Trickfilm hergestellt.

Dazu braucht es zunächst einmal eine Idee, am besten eine eigene! Schritt für Schritt, Satz für Satz entstand der Handlungsstrang der Geschichte, in der nicht einfach Filmhelden kopiert werden sollten, sondern eigene Ideen entwickelt wurden. Alle vierzehn Kinder haben sich in die Erzählung eingebracht, und sie finden sich in den Namen ihrer Filmhelden wieder: „Okarla und Luise“ sind aus den Namen der Beteiligten zusammengesetzt.

Ein Film aber braucht mehr als eine Geschichte – nicht nur Text und Sprecher, auch Geräusche und Musik sind wichtig. „Ich mag die Robbe machen“, verkündete Pia im Gespräch mit der Erzieherin und begann, mit dem Mund Robbengeräusche zu imitieren. „Boah, da hört sich voll echt an. Du musst die Robbe sprechen!“, kommentierte Sebastian, und Pia hatte einen Unterstützer gewonnen. Die gemeinsame Filmproduktion macht den Kindern klar: Ein Film macht sehr viel Arbeit. Sie verstehen auch: Filmarbeit ist Teamarbeit. Und es dauert ganz schön lange, bis alles fertig ist.

Trotzdem sind die Kinder mit Feuereifer, Begeisterung und Ausdauer bei der Sache – sie probieren selbst aus, wie man mit Tricks Illusionen erzeugt. Sie lernen, dass sich die Kinder, die die selbst gebastelten Figuren bewegen, ganz genau an Absprachen halten müssen, damit das Kamerakind eine gute Aufnahme machen kann. Dann, beim Filmen des „Making-Of“, fällt den Kindern selbst auf, dass blitzende Kameras und Nebengeräusche das Endprodukt stören. Gemeinsam achten sie darauf, dass sie einen guten Film zustande bringen.

Etwas aufwändiger ist das Schneiden des Trickfilms – die Kinder brauchen die Unterstützung der Fachkraft. Aber sie dürfen alle ausprobieren, wie man die Bilder am Computer schneiden kann. Mit einem Band und einer Schere veranschaulichen sie diesen Prozess und verstehen, dass der Film, als er endlich fertig ist, aus ganz vielen Einzelteilen zusammengesetzt ist – wie ein Puzzle.

Als krönenden Abschluss präsentieren die Kinder ihren Familien das eigene Werk – die Premierenveranstaltung erfüllt die Kinder mit Stolz. Wir sind der Auffassung: Die Kinder der KiTa Tapachstraße haben während der Produktion ihres Trickfilms Kompetenzen erworben, Realität und Fiktion zu unterscheiden. So macht Medienarbeit im Kindergarten nicht nur ganz viel Spaß, sondern vor allem auch viel Sinn. Wir freuen uns sehr, die Beteiligten mit dem Förderpreis Medienpädagogik auszuzeichnen und gratulieren!

Preisträger Kategorie 2 (Kinder im Grundschulalter)

Grundschule Wendelsheim/Grundschule Oberndorf, Multimedia AG: „Hallo Giftzwerg“
Laudatio: Jeanine Wein

Den Fliegenpilz kennt jedes Kind, und alle wissen auch, dass er giftig ist. Sein rotes Kleid macht ihn auffällig, und einfach zu erkennen ist er auch. Aber welche anderen Pflanzen in der Natur sind ebenfalls giftig? Wie kann man sie erkennen, sich gegen Gefahren wappnen? Und wie schafft man es, Wissen anschaulich zu vermitteln? – Nun, am besten mithilfe von verschiedenen Giftzwergen! Ein „Ojemine!“ des Warnzwergs mahnt zum Aufpassen, der Gärtner-Giftzwerg gibt praktische Tipps fürs Leben, der Lehrer-Giftzwerg hält ab und zu Vorträge, der Radio-Giftzwerg sendet interessante Nachrichten und der Quatsch-Giftzwerg mischt sich immer wieder ein, um für Auflockerung und ein bisschen Spaß zu sorgen. Und wo geschieht das alles? Am Computer ? mit einem gelungenen Lernspiel.

Ausgedacht und programmiert haben sich das Lernspiel „Hallo Giftzwerg“ die Schülerinnen und Schüler der Multimedia-AG der Grundschulen Wendelsheim und Oberndorf. In monatelanger, gründlicher Arbeit haben sie Fakten recherchiert, Experten befragt und die unterschiedlichen Giftzwerge geknetet, um ihren Figuren ein charakteristisches Aussehen zu verleihen. Sie haben Interviews mit der Kamera aufgezeichnet und ein Pilzspiel programmiert, Texte gelesen und aufgenommen, Zierrahmen für die Pflanzenbeschreibungsseiten entworfen, Filme geschnitten und vieles mehr. Dabei haben alle ihr Fachwissen über Gifte enorm gesteigert, gelernt, sich in Interviewsituationen mit Experten angemessen zu verhalten, kreativ und selbstständig gearbeitet und erfahren, wie erfolgreich Teamarbeit sein kann. Sie haben eine Vorstellung davon entwickelt, welche Arbeit hinter Automatismen steckt und begriffen, dass man den Computer nutzen kann, um Medien aktiv zu gestalten. Dabei haben sie auch gelernt: Wenn man sich kein Fachwissen angeeignet hat, kann man auch keines vermitteln. Der Computer macht eben doch nicht alles allein!

Spielerisch Wissen vermitteln, um am Ende ein eigenes, kreatives Produkt in der Hand zu halten ? Medienarbeit an der Schule kann Spaß machen und begeistern! Die Kinder der Multimedia-AG aus Wendelsheim und Oberndorf sind mit Ausdauer bei der Sache, haben sie in diesem Jahr doch zum zweiten Mal die Ehre, auf dem Treppchen zu stehen. Gute Arbeit zahlt sich am Ende eben doch aus! Wir wünschen uns, dass die Multimedia-AG in diesem Stil zum festen Bestandteil der Grundschulerziehung wird und gratulieren den Siegern. Herzlichen Glückwunsch!

Preisträger Kategorie 3 (Schüler der Sekundarstufe I)

Albert-Schweitzer-Gymnasium, Kaiserslautern: „Pomplay“
Laudator: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Vier Jungs, ein Film – Luis, Johannes, Kilian und Michel haben im Anschluss an eine lateinische Unterrichtseinheit über den Untergang der Stadt Pompeji eine ganz besondere Projektarbeit realisiert. Sie haben einen Moment der Alltagswirklichkeit in der Stadt Pompeji kurz vor dem Ausbruch des Vesuv mit Playmobilfiguren nachgebaut und nachgespielt. Das Geschehen im Amphitheater begeistert das Publikum, als der Vulkan plötzlich ausbricht, Schrecken verbreitet und die Menschen in die Flucht treibt. Am Ende versinkt alles in Asche. Eine altbekannte Tragödie wird hier modern inszeniert: Ein Film zeigt anschaulich, was im Jahr 79 nach Christus im antiken Italien geschah.

Die vier Schüler lassen ihre Figuren lateinisch sprechen – und schaffen so eine Verbindung zwischen trockenem Schulwissen und dem modernen Medium Film: Denn auch wer die Sprache nicht spricht, versteht, was geschieht: Es sind die Bilder, die das Verstehen unterstützen. Als Grundlage für das Drehbuch dienten den vier Jungs die Informationen aus dem Lateinbuch, sie fingen an, die Dialoge zu schreiben. Und arbeiteten weiter: Die Kulisse wurde aus Kinderzimmerutensilien nachgebaut, Soundeffekte wurden selbst produziert, notwendige Sachinformationen werden als kurzer Text eingeblendet. So entstand in Stop-Motion-Technik mit Kamera und Computer ein kurzer Film. Die Schüler zeigen sehr anschaulich, dass sie die Geschichte vom Untergang der Stadt Pompeji fasziniert hat!

Fasziniert war auch die Jury:

– von der Idee, mit einfachen Mitteln – mit Kinderspielzeug eben – einen Trickfilm zu erstellen
– von dem lateinischen Text, der zeigt, dass auch trockenes Schulwissen lebendig dargestellt werden kann
– von der detailgetreuen Realisation der antiken Kulisse
– von der technischen Umsetzung, die als ausgesprochen gelungen bezeichnet werden kann
– und auch von der Tatsache, dass die vier Schüler auch ihre eigenen Soundeffekte produzierten

Keine Frage: So macht sogar Lateinunterricht Spaß. Wir wünschen dem Film viele Zuschauer und zeichnen „Pomplay“ mit dem Förderpreis Medienpädagogik aus! Herzlichen Glückwunsch!

Dr. Engel Realschule, Eislingen: „Aram und Aurora“
Laudator: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Aram und Aurora – sie sind so gegensätzlich wie Feuer und Wasser. Aram ist heilfroh, dass er in seiner neuen Heimat schnell Anschluss findet. Er beginnt, sich in Deutschland einzuleben und lernt rasch, die Kultur seines neuen Zuhauses zu schätzen. Aurora dagegen ist in Deutschland groß geworden, ihr Alltag ist ganz anders. Aram ist es, der ihr die Sitten und Gebräuche seines Volkes, der Aramäer, näher bringt. Eine deutsch-aramäische Freundschaft beginnt?

Ein eigenes Buch zu schreiben – das steht nicht auf dem Lehrplan der neunten und zehnten Klasse einer Realschule. Die Schülerinnen und Schüler der Dr.-Engel-Realschule in Eislingen haben es trotzdem getan. Am Anfang gab es nur ein einziges Kapitel – vorgegeben vom Deutschlehrer. Die Schülerinnen und Schüler haben sich dann in Gruppen zusammengefunden, Kapitel geschrieben, eine Redaktionsgruppe hat die vorgelegten Entwürfe auf inhaltliche Stimmigkeit und sprachliche Korrektheit hin überarbeitet. Wenn nötig, zog die Redaktionsgruppe die jeweilige Autorengruppe hinzu.

Viele Absprachen waren nötig: Die Schülerinnen und Schüler besuchten unterschiedliche Klassen, und sie haben alle eine unterschiedlichen Hintergrund. Deutsche, Türken, Kurden, Kroaten, Griechen, Amerikaner, Bosnier und Italiener saßen buchstäblich an einem Tisch, brachten ihre Gedanken und Überlegungen, ihre unterschiedlichen kulturellen Hintergründe und ihre eigenen Meinungen ein in den Schreibprozess und die Reflexion über das Geschriebene. Denn Schreiben lernt man nur durch Schreiben, und auch der Umgang mit philo-logischem Handwerkszeug, z.B. mit Nachschlagewerken, muss gelernt und eingeübt werden. Darüber hinaus haben sich die Schülerinnen und Schüler Recherchetechniken erschlossen – die Informationen über die aramäische Kultur des Protagonisten sollen schließlich richtig und authentisch sein. Und im Realisationsprozess – das Buch hat eine ISBN und ist im Buchhandel zu kaufen – haben alle Beteiligten viel Einblick bekommen in das Verlagswesen und in die Werbung. Planung, Organisation und Gestaltung einer Buchpräsentation und einer Autorenlesung haben sich an die Fertigstellung des Buches angeschlossen, auch dabei haben die Schülerinnen und Schüler viele interessante Erfahrungen sammeln können.

Und wie geht es weiter? Die Lektüre macht neugierig, wie es um die Zukunft von Aram und Aurora steht? Vielleicht hilft der Gewinn des Preises ja, die Fortsetzung zu realisieren. Wenn ja, dann gehören wir von der Jury ganz sicher zu den neugierigen Lesern! Wir freuen uns jedenfalls sehr, das Buch mit dem „Förderpreis Medienpädagogik“ auszeichnen zu können und gratulieren. Herzlichen Glückwunsch!

Elisabeth-Langgässer-Gymnasium, Alzey: „Marianne Strauß“

Laudator: Peter Wittemann, Vorsitzender Medienpädagogischer Ausschuss der LFK

Marianne Strauß lebte in Alzey, zu einer Zeit, als es jüdische Menschen in Deutsch-land mehr als nur schwer hatten. Die Schülerinnen und Schüler des Elisabeth-Langgässer-Gymnasium haben sich daran gemacht, ihr Leben zu ergründen und haben ihren historischen „Verstehensversuch“ medial umgesetzt. Entstanden ist eine Dokumentation, die Interviews mit Nachkommen der jüdischen Mitbürgerin und nachgespielte Alltagsszenen enthält.

Die Beteiligten haben ein schwieriges Thema nachhaltig aufgearbeitet. Sie haben lokale Institutionen aufgesucht, Experten befragt und fehlende Zeitzeugen-Elemente kreativ ersetzt. Entstanden ist eine DVD mit Menü und grafisch ansprechend gestaltetem Cover, ein Produkt, das auch zukünftigen Schülerinnen und Schüler der Stadt viel Diskussionsstoff bietet. Dabei zeugt das Endprodukt von einem guten Grundver-ständnis für die Wirkung gestalterischer Mittel, die gut funktioniert.

Die Jury ist überzeugt: Alle Beteiligten haben im Projektverlauf eine ganze Menge gelernt. Und sie haben erfahren: Geschichte ist kein trockenes Unterrichtsfach! Geschichte ist das, was um uns herum passiert ist und auch heute noch immer wieder geschieht. Für ihre gute Arbeit und die DVD „Marianne Strauß“ erhalten die Schülerinnen und Schüler des Elisabeth-Langgässer-Gymnasiums daher den „Förderpreis Medienpädagogik 2011“. Herzlichen Glückwunsch!

Preisträger Kategorie 4 (Jugendliche der Sekundarstufe II)

Friedrich-Gymnasium Freiburg: „Geschichte im Film“
Laudatio: Ulla Schmidt

Geschichte – ein trockenes Schulfach? Das Auswendiglernen von Jahreszahlen und Fakten, die so scheinbar keinen Bezug zum Alltag und keine Relevanz für die Wirklichkeit haben, ist vielen von uns im Rückblick auf die Schulzeit ein Graus. Geschichte aber muss nicht langweilig und Geschichtsunterricht nicht trocken sein. Geschichtsunterricht kann auch Spaß machen und zu einem interessanten, anschaulichen Ergebnis führen.

Genau das beweisen die zehn Schülerinnen und Schüler und des Freiburger Friedrich-Gymnasiums mit ihrer Projektarbeit „Geschichte im Film“: Sie sind der Frage nachgegangen, wie sich kollektives und individuelles Erinnern als Geschichte fassen lässt und haben ihre Erkenntnisse in bewegte Bilder umgesetzt. Dabei haben sie sich zunächst intensiv mit unterschiedlichen historischen Fragestellungen auseinander gesetzt, in Archiven recherchiert und unter anderem der Deportation, Internierung und Ermordung von Freiburger Juden – von Menschen aus der Nachbarschaft – im Oktober 1940 nachgespürt. Im Anschluss daran erstellten die zehn Freiburger Schülerinnen und Schüler eine filmische Dokumentation, führten Interviews durch und spielten Szenen realitätsnah nach. In einer der Szenen spielen sie beispielsweise nach, wie am Morgen des 22. Oktobers 1940 Polizeibeamte an den Türen jüdischer Einwohner klingeln und ihnen mitteilen, dass sie binnen zwei Stunden reisefertig zu machen haben. Und die Schülerinnen und Schüler fragen weiter, begeben sich auf die Suche nach Zeitzeugen, versuchen, Schicksale zu klären. Entstanden sind dabei interessante Features, Dokumente, die Geschichte lebendig machen.

Doch nicht nur das Ergebnis beeindruckt – auch der Entstehungsprozess der ganzen Produkte ist nachahmenswert. Von der Recherche über die Drehbuchgestaltung, den eigentlichen Filmdreh und die anschließenden Schnittarbeiten haben alle Beteiligten viel Zeit und Mühe in das Projekt gesteckt. Sie haben viele Erfahrungen gesammelt, Recherchetechniken angewendet, handwerklich gearbeitet und technisches Know-How praktisch umgesetzt. Die einzelnen Filme und die begleitende Print-Dokumentation sind eine reife Leistung, die mit dem „Förderpreis Medienpädagogik 2011“ belohnt wird. Wir gratulieren!

Klappe! Jugendfilmforum Jugendhaus Mitte: „Der Reissack“
Laudatio: Ulla Schmidt

Bewegte Bilder – sie sind das Leitmedium der heutigen Jugend. Videos sind allgegenwärtig, durchdringen den Alltag und unsere Realität. Wie aber wirken diese Bilder? Schaffen Filme virtuelle oder echte Welten und beeinflussen sie unsere Wahrnehmung? Keine Frage – wer einmal einen eigenen Film gedreht hat, nimmt mediale Produktionen ganz anders wahr. Genau das haben sich auch die Macher des Jugendfilmforums in Stuttgart zum Ziel gesetzt: Sie arbeiten auf ein tiefgehendes Verständnis von Filmen hin. Jugendliche verschiedenen Alters werden dabei in die aktive Filmarbeit integriert, gemeinsam wird über Motiv und Drehbuch entschieden und die weitere Arbeit geplant und durchgeführt.

So ist auch „Der Reissack“ entstanden. Am Anfang steht ein Asiate, der kein einziges Wort Deutsch spricht und nach Stuttgart kommt mit dem Ziel, den Sohn im Studium zu unterstützen. Der Vater hat eine Sack voll Reis im Gepäck, der Sohn aber ist von der Idee seines Vaters alles andere als begeistert. Doch der Vater bleibt stur, lässt sich nicht abbringen von seiner Idee. Die Geschichte nimmt seinen Lauf, als er versucht, den Reis auf dem Marktplatz zu verkaufen. Der Reissack fällt um – und plötzlich interessiert sich die ganze Welt dafür.

Wie Medien wirken – das macht dieser Film auf anschauliche Weise deutlich. „Der Reissack“ setzt sich mit der Macht der Medien kritisch auseinander und fordert den Zuschauer zum Nachdenken auf. Junge Leute – auch das zeigt das Projekt – sind durchaus kritisch und skeptisch, hegen ein gesundes Misstrauen gegenüber virtuellen Eindrücken. Und beim „Medien machen“ begreifen sie alle: Unterschiedliche Menschen leisten einen eigenen, unverwechselbaren Beitrag zu einem größeren Ganzen. Die glatte Oberfläche gängiger und beliebter Hollywood-Produktionen wird dabei zugleich zunehmend stärker hinterfragt, Aktion und Reflexion treten an die Stelle bloßen Konsums. „Der Reissack“ ist ein gelungenes Produkt, das in seinen Bezügen zur Lebenswirklich der beteiligten Jugendlichen satirisch überspitzt den studentischen Alltag darstellt und das zugleich die Macht der Medien und die immanenten Problematiken gelungen reflektiert und hinterfragt. Wir freuen uns deshalb, den Beteiligten den „Förderpreis Medienpädagogik 2011“ zu überreichen. Herzlichen Glückwunsch!